Wie in den meisten Ländern der Welt sind auch in der Schweiz Sportwetten sehr beliebt. Allerdings gelten hierzulande seit 2019 neue Regelungen, sodass Sportwetten nicht mehr ganz so einfach sind wie früher, vor allem wenn es um die Registrierung geht. Der folgende Ratgeber wirft einen genaueren Blick auf die Sportwetten in der Alpenrepublik und verrät, was Schweizer Spieler und Buchmacher bei Sportwetten zu beachten haben.
Inhaltsverzeichnis
Spielgesetzesänderung seit 1921
Es ist noch gar nicht so lange her, dass Sportwetten sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland verboten waren. Doch vielen Schweizern gefällt diese Regelung nicht, denn Sportwetten sind eine rechtliche Grauzone, genau wie in Deutschland. Dank des einfachen Zugangs zu verschiedenen Wettanbietern wollen die Schweizer sorglos wetten, ohne sich um gesetzliche Vorgaben kümmern zu müssen. Im Jahr 1993 verabschiedete die Schweiz schließlich ein Gesetz, das das seit 1921 bestehende Glücksspielverbot aufhob. Einige Jahre später, im Jahr 2000, verabschiedete die Schweiz ein neues Casino-Gesetz, das das Glücksspiel endgültig legalisierte. Seither teilt sich die Schweizer Glücksspielindustrie in zwei Sektoren: einerseits das klassische Glücksspiel, die sogenannten stationären Glücksspiel Einrichtungen, und andererseits die Lotterien und Wetten als solche. Eigentlich könnte man meinen, dass die Schweizer begeistert wären, dass Sportwetten nun ein legaler Bestandteil sind.
Doch die Realität sieht nicht ganz so rosig aus. Die Schweizer Sportwettenanbieter bieten ihren potenziellen Kunden nur eine sehr begrenzte Anzahl von Sportwetten an, was Wettbegeisterte nicht gerade anlockt. Das war auch bei den Schweizern zu vermuten. Viele von ihnen haben den hiesigen Anbietern endgültig den Rücken gekehrt und versuchen seither ihr Glück bei anderen Glücksspielanbietern im Ausland. Kein Wunder, denn die ausländischen Anbieter bieten auf Ihren Seiten ein beeindruckendes Angebot an Sportwetten, sodass Schweizer auf Bereiche wie Fußball, aber auch auf Tennis, Basketball, Golf oder Autorennen und in anderen Bereichen wetten können. Die Schweizer Regierung hat jedoch schnell gemerkt, dass dieses Gesetz wieder einmal am Ziel vorbeigeschossen ist und so wurde es noch einmal überarbeitet. Das neue Gesetz ist im September 2019 als sogenanntes Geldspielgesetz schnell in Kraft getreten und hat seitdem einige wichtige Änderungen für die Sportwettenbranche in der Schweiz gebracht.
Das neue Glücksspielgesetz und weitere Regelungen
Um zu verhindern, dass Schweizer bei ausländischen Wettanbietern wetten, hat die Schweizer Regierung inzwischen beschlossen, den Zugang zu diesen Anbietern ganz zu sperren. Nachdem den Glücksspielanbietern für Schweizer Spieler eine mehr als sechsmonatige Übergangsfrist eingeräumt wurde, um sich vollständig vom Schweizer Sportwettenmarkt zu entfernen, wurden die betroffenen Websites durch IP-Blocking gesperrt. Dadurch können Schweizer nicht mehr ohne Weiteres auf die Seiten ausländischer Glücksspielanbieter zugreifen. Um die Bürger auf den Missbrauch ausländischer Wettanbieter aufmerksam zu machen, gibt es über die Schweizer Lottobehörde und Glücksspielkommission eine Blacklist aller gesperrten Sportwettenanbieter. Die Liste, die mit einigen wenigen Namen begann, umfasst mittlerweile viele Seiten und wird stetig länger.
VPNs zur Überbrückung des Gesetzes
Viele Schweizer Spieler sind von der jüngsten IP-Sperre der Regierung nicht sonderlich begeistert, da sie nach wie vor bei ihren bevorzugten ausländischen Wettanbietern spielen möchten. Offiziell sind nur Wettanbieter aus der Schweiz zugelassen, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Bürger auf sogenannte VPNs zurückgreifen, um Zugang zu den ausländischen IP-Adressen zu erhalten, damit sie ihre Lieblingswettangebote spielen können. Sobald das neue Gesetz in Kraft tritt, wird es keine Bußgelder oder andere Strafen für eine solche Nutzung ausländischer Buchmacher geben. Wer als Schweizer die Dienste des Wettanbieters nutzen möchte und seine IP-Adresse nicht verbergen konnte, kann dies nun risikofrei mit einer VPN tun.
Gewinnbesteuerung und Legalität
Der Steuerfreibetrag von 1.000 Franken gilt für Gewinne bei Schweizer Wettanbietern und auch Gewinne von Offshore-Glücksspielanbietern, die unter diesem Betrag liegen, sind steuerpflichtig. Eine Ausnahme sind lediglich Offline-Glücksspiele: Wenn Sie bei einem lokalen Buchmacher wetten, hat man hier einen Freibetrag von bis zu 1 Million Schweizer Franken ohne Besteuerung frei. Es wird jedoch dringend empfohlen, keine nicht eingeforderten Gewinne zu hinterlassen, um Glücksspielgebühren zu vermeiden. Wer nach den Regeln handelt, ist auf der sicheren Seite und kann auch in der Schweiz legal Sportwetten betreiben.