In der Schweiz geht der Trend eindeutig zur Debit- und Kreditkarte, wenn es darum geht, Zahlungen zu begleichen. Die Bedeutung von Bargeld rückt gleichzeitig in den Hintergrund. Dies geht aus einer Studie hervor, die im Rahmen der Zahlungsmittelumfrage 2022 durchgeführt wurde.
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Die Corona-Pandemie brachte den Stein ins Rollen
Es ist naheliegend, dass die Corona-Pandemie einen beträchtlichen Teil dazu beigetragen hat, dass Debit- und Kreditkarten bei den Schweizer Bürgerinnen mittlerweile einen höheren Stellenwert haben als Bargeld. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, riefen Einzelhändler dazu auf, mit Karte statt Scheinen zu bezahlen – im Idealfall sogar vollständig ohne Kontakt. Diesem Wunsch sind die Kunden nachgekommen und haben an der Kasse vermehrt die Debit- oder Kreditkarte gezückt und dabei auf die Kontaktlos-Funktion zurückgegriffen. Bargeld wurde hingegen nur noch selten zum Bezahlen verwendet.
Der Umfrage zufolge wollen noch immer 30 % der Befragten nicht auf Bargeld verzichten, doch ist diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr bereits um 4 Prozentpunkte abgefallen. Gleichzeitig gewinnt im Einzelhandel die Debitkarte an Bedeutung und ist damit zum wichtigsten Zahlungsmittel innerhalb der Schweiz geworden. Auch die Kreditkarte hat einen Aufschwung erlebt, wobei dieser vermehrt im Online-Handel zu verzeichnen ist.
Kreditkarte wird für das Online-Shopping genutzt
Beim Online-Shopping wird weiterhin gerne auf Rechnung bezahlt, doch ist die Kreditkarte ganz weit vorne mit im Rennen. 80 % der Befragten machen von dieser Zahlweise im Internet Gebrauch, wobei 13 % angeben, regelmäßig auf die Kreditkarte zurückzugreifen.
Wenn wir vom Online-Shopping reden, geht es nicht ausschließlich um Waren wie Kleidung, Kosmetikartikel oder Schmuck, sondern auch Produkte oder Dienstleistungen des Vergnügens. So wird die Kreditkarte auch bei Streaming-Diensten oder im Bereich des iGamings genutzt. Sehr verbreitet ist diese Zahlungsmethode auch in der Glücksspielbranche. Es gibt zahlreiche Online Casinos und Wettanbieter, die Zahlungen mit Kreditkarte akzeptieren und diese Option wird von den Schweizer Kunden gerne angenommen.
Kreditkarten werden von den Schweizern als äußerst praktisches Zahlungsmittel im Online-Handel eingestuft. Dabei wird vor allem auf die Anbieter Visa und Mastercard zurückgegriffen. Neben der Kreditkarte und der Zahlung auf Rechnung findet bei den jüngeren Nutzern außerdem die Bezahl-App Twint häufig Verwendung.
Twint und andere Bezahl-Apps
Die Bezahl-App Twint kommt in der Schweiz nicht nur online, sondern auch im Einzelhandel immer häufiger zum Einsatz. Der Anteil der Nutzung liegt jeweils bei über 50 %, wobei diese Zahlungsmethode eher als gelegentliche Option verwendet wird. Besonders verbreitet ist die App bei den 18-25 Jährigen.
Als weitere beliebte Bezahl-Apps in der Schweiz sind Coop, Migros und Apple Pay zu nennen, die jeweils von etwa 20 % der Befragten genutzt werden. Noch seltener wird auf Samsung Pay oder Google Pay zurückgegriffen.
Und wie sieht es mit Kryptowährungen aus?
Die Schweiz ist im DACH-Raum der Vorreiter, wenn es um technologischen Fortschritt und digitale Zahlungsmittel geht. Nach den neuen Steuerregelungen von 2021 können Steuern im Kanton Zug sogar mit Bitcoin beglichen werden, um so Anreize für Unternehmer zu schaffen. Bei der Bevölkerung des Alpenlandes sind Kryptowährungen jedoch nicht sehr beliebt – zumindest wenn es um das Bezahlen geht. Während gerne in Bitcoin und Co. investiert wird, werden die digitalen Währungen für Zahlungen nur von 8 % der Befragten verwendet. Dabei ist auch auffällig, dass jüngere Männer den größten Anteil darstellen, der von Kryptowährungen als Zahlungsmittel Gebrauch macht.
Fazit: Debitkarten im Einzelhandel und Kreditkarten im Online-Handel
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Debitkarten in der Schweiz als wichtigstes Zahlungsmittel im Einzelhandel angesehen werden und Kreditkarten eine hohe Bedeutung im Online-Handel gewinnen. Die Bezahlmethoden werden von den Bürgern der Eidgenossenschaft als sicher und unkompliziert wahrgenommen – und das ist es schließlich, worauf es bei den modernen Zahlungsmitteln ankommt.
Auch Bezahl-Apps wie Twint gewinnen im Schweizer Raum an Bedeutung und werden vor allem von der jungen Bevölkerung gern angenommen. Bargeld hingegen scheint sich auf dem absteigenden Ast zu befinden.