Wenn es um das Sparverhalten geht, dürften manche Bürger in Verlegenheit geraten. Trotz steigenden Preise sitzt das Geld bei den Verbrauchern locker und die Konsumausgaben erhöhen sich. Ist hingegen von Rücklagen die Rede, zeigt sich ein umgekehrtes Verhalten. Geringere Anlagebeträge sind deutlich beliebter als große Aufwendungen. Nachfolgend die Gründe für dieses Phänomen und Ansätze zum richtigen Sparen.
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Warum wir lieber geringe Beträge anlegen oder investieren: ein Beispiel
Hunderttausende haben schon einmal im Casino gespielt. Nicht selten verlangen die Anbieter um die 50 €, bevor der erste Slot verfügbar ist. Jenes hohe Einzahlungsminimum wirkt eher abschreckend. Manche Spielbanken begegnen dieser Angst geschickt und machen das Angebot für den Spieler deutlich attraktiver. So kann in dem ein oder anderen Casino ab 1 Euro gespielt werden. Betrachtet man die Einzahlung als spekulative Investition, erklärt sich das Lockmittel schnell. Mit diesem winzigen Betrag verliert der Teilnehmer nahezu nichts. Gewinnt er jedoch 50 € in den ersten Runden, hat sich die Aufwendung gelohnt. Deswegen sind entsprechende Spielotheken bei der Kundschaft zunehmend gefragt. Das veranschaulichte Prinzip lässt sich auf den Kauf von Kryptowährungen, Wertpapieren und die Geldanlage per Sparkonto übertragen. Kleinstbeträge sind im Alltag kaum spürbar und führen zu keinen Einschränkungen.
Warum sich die Menschen mit Geld ausgeben leichter tun
Psychologen sehen im oben genannten Verhalten mehrere Gründe. Zum einen beeinflusst die Stimulation des menschlichen Gehirns unser Verhalten. Kaufen wir Waren und Dienstleistungen, regt das die Ausschüttung von Glückshormonen im Kopf an. Schöne Erlebnisse, die der Bürger mit Geld kauft, stellen zufrieden. Werbeindustrie und Supermärkte machen sich das zunutze. Psychologische Tricks wie bestimmte Regalanordnungen sowie Aufrufe steigern die Ausgaben der Kundschaft. Beim Wirtschaften kommt das Phänomen ebenfalls zum Tragen. Wer jeden Monat 5 € zurücklegt, empfindet dies als geringe finanzielle Belastung. 50 € hingegen machen sich im Portemonnaie bemerkbar. Demnach steigt die Zurückhaltung. Vermutlich erklären Bequemlichkeit und eine Tendenz zum Aufschieben gleichermaßen die Zurückhaltung. Als Gewohnheitstier erscheinen dem Menschen zukünftige Ereignisse wie zu stemmende Ausgaben nicht greifbar, der fehlende Schein im Geldbeutel aber sehr wohl. Um die eigene Sparsamkeit zu optimieren, sollten Verbraucher mit wenigen Aufwendungen beginnen und diese konsequent zurück- oder anlegen. Automatismen wie ein Bankeinzug helfen dabei.
Viele Methoden führen zum gewünschten Ziel
Sparen für spätere Investitionen kann auf zahlreichen Wegen erfolgen. Noch immer wertschätzen die Menschen das klassische Sparbuch oder eine Spardose unter dem Bett. Ebenso bewerben manche Seiten die 52-Wochen-Sparmethode. Der Betroffene legt wöchentlich einen bestimmten Betrag zurück, der sich kontinuierlich erhöht. Da es sich um geringe Zahlungen handelt, schmerzt das Zurücklegen nicht. Allerdings bieten diese Sparvarianten kaum bis keine Zinsen. Finanzexperten raten zur Investition in Fonds, Wertpapiere, Staatsanleihen sowie Tagesgeld. Im Gegenzug erhält der Bankkunde Dividenden, profitiert von Kursgewinnen und erhält Zinsen. Auf dem Markt sind unzählige Aktien bereits für einen geringen zweistelligen Kurs erhältlich. Ebenfalls offerieren Banken die Möglichkeit des Fondssparens. Das Institut kauft Bruchstücke von Papieren und lässt das Vermögen des Kontoinhabers wachsen.
Fazit
Langfristiges Denken zahlt sich beim Sparverhalten aus. Verbraucher sollten sich die jeweilige Geldanlage für Investitionen in Ruhe aussuchen und zunächst mit niedrigen Raten beginnen. Auf diese Weise fällt das Durchhalten leichter.