Der bevorstehende „Big Bang“ der Verfügbarkeit hebt den Wert des Osmiums, verspricht große Marktveränderungen und verstärkt seine Attraktivität als sichere Sachanlage. Bild: Osmium-Institute
Osmium hat dem Markt für Sachinvestitionen neue Impulse gegeben. Aufgrund seines begrenzten Vorkommens und der Tatsache, dass es deutlich seltener und wertvoller ist als Gold, wird es als besonders sichere Sachanlage geschätzt. Die Knappheit dieses Edelmetalls könnte bald zu erheblichen Umwälzungen auf dem Investmentmarkt führen. Besonders drängend wird diese Entwicklung durch den bevorstehenden „Big Bang“ — den Moment, in dem neues kristallines Osmium nicht mehr verfügbar sein wird, was die Notwendigkeit und Attraktivität von Osmium-Investitionen noch verstärkt.
Es beeindruckt durch seine stahlblaue Farbe und sein unvergleichliches Funkeln: Osmium in seiner kristallinen Form mach selbst Diamanten Konkurrenz. Diese Eigenschaften in Kombination mit einer Reinheit von 99,9995 % macht Osmium insbesondere für die Schmuckindustrie interessant.
Das seltene Edelmetall ist mit einer Mohshärte von 7,5 härter als Silber und Gold und äußerst beständig. Selbst aggressive Stoffe wie Salzsäure können dem Edelmetall nichts anhaben. Zudem ist das Material unempfindlich gegen Abrieb.
In seiner kristallinen Form ist jedes Stück um das 10.000-fache genauer zuzuordnen als ein Fingerabdruck. Das macht Osmium fälschungssicher. Die außergewöhnlichen Eigenschaften in Kombination mit seiner Seltenheit haben kristallines Osmium in den letzten zehn Jahren zu einer begehrten Handelsware am Investmentmarkt gemacht. Bald könnte das Interesse um das exotische Edelmetall noch größer werden, denn der Handel mit kristallinem Osmium steht kurz vor dem „Big Bang“.
Von der Markteinführung zum Big Bang in Rekordzeit
Als Akteur auf dem globalen Investmentmarkt für Edelmetalle ist das Osmium noch jung. 2014 gelang die erfolgreiche Markteinführung. Seitdem hat sich das seltene Edelmetall zu einer beliebten Sachanlage entwickelt.
Mit dem 2013 erfolgten Durchbruch in der Kristallisation von Osmium, die in der Schweiz durchgeführt wird, stieg das Material 2014 mit rund 400 Euro pro Gramm in den Sachanlagenmarkt ein. Aktuell liegt der Verkaufswert bei 1.316,79 Euro pro Gramm. (Stand: Juni 2024
Für den Verkauf wird das Osmium in seiner vollen Reinheit kristallisiert, randbeschnitten und in Form von Osmium-Disks, Osmium-Barren oder Osmium-Squares entsprechend der US-Rulings veräußert. Vor dem Verkauf werden die fälschungssicheren Einzelstücke von den Osmium-Instituten zertifiziert und erhalten einen Eintrag in der Osmium-Weltdatenbank.
Neben der Einzigartigkeit des Materials beeindruckt vor allem die rasante Entwicklung des Investmentmarktes. Seit seiner Einführung scheint sich das Edelmetall im Zeitraffer zu entwickeln – und steht nun vor dem „Big Bang“. Aufgrund der sehr begrenzten natürlichen Vorkommen können Experten bereits jetzt voraussagen, wann die Bestände an Roh-Osmium für die Kristallisation aufgebraucht sind und der Kristallisierungsprozess offiziell eingestellt wird. Dieser Zeitpunkt, der als „Osmium-Big Bang“ bezeichnet wird, ist auf den 31.12.2026 datiert.
Ein Grund für den zeitnahen Ausstieg aus der Osmium-Kristallisierung sind die ESG-M Bestimmungen der Osmium-Institute. Sie legen fest, dass kein Roh-Osmium aus Kriegsgebieten abgebaut und für die Weiterverarbeitung eingeführt werden darf. Dieser Umstand erlaubt eine konkrete Kalkulation, die vorsieht, dass bis zum Ende des Jahres noch weitere 300 Kilogramm Roh-Osmium für den Sachwertehandel und die Verarbeitung freigegeben werden können.
Deutsches Osmium-Institut sichert sich Restbestände
Das schnelle Versiegen der weltweit verfügbaren Osmium-Bestände wird sich langfristig auf den Markt auswirken. Bereits seit einigen Jahren erwirbt das Deutsche Osmium-Institut die Bestände aus der ganzen Welt und lagert diese für die schrittweise Kristallisierung ein.
Die restliche Dauer der Kristallisierungszeit wird Prognosen zufolge mit einem deutlichen Wertanstieg am Investmentmarkt einhergehen. Das Osmium-World-Council kündigte bereits stetige Preissteigerungen in Korrelation mit dem Thin Out an. Die Einführung neuer Bestände an kristallinem Osmium wird mit dem Stichtag 31. 12. 2026 nicht sofort enden. Eine darüberhinausgehende schrittweise Nachlieferung der vorhandenen Bestände wird erwartet. Dennoch beschränkt sich die zu erwartende Restmenge auf 300 Kilogramm und je nach Preissteigerung einen Handelswert von ein bis zwei Milliarden Euro.
Sind die letzten Bestände in den Markt eingeflossen, wird Osmium für die Weiterverarbeitung in der Schmuckindustrie und in der Medizintechnik nur noch über den Sachhandel erhältlich sein. In diesem Zusammenhang werden signifikante Wertsteigerungen erwartet. Allein bis zum „Big Bang“ im Jahr 2026 erwarten Experten Preissteigerungen von bis zu 120 Prozent.
Sachanleger, die bereits Osmium in ihr Portfolio integriert haben oder jetzt über einen Einstieg nachdenken, sollten jedoch einen langen Atem haben. Mit dem Übergang sämtlicher Bestände in den Besitz von Sachanlegern wird der Markt eine deutliche Bewegung erfahren.
Der Effekt der Verknappung wird erst vollständig zum Tragen kommen, wenn Osmium nur noch als Sachanlage unter Investoren erhältlich ist. Dann lassen sich die besten Renditen erzielen, wenn das Edelmetall an die verarbeitende Industrie im Schmuck- und Medizinbereich veräußert wird. Wer als Sachanleger einen ausreichend langen Atem hat, kann den Osmium-Big Bang ausschöpfen.
Neuer Flagshipstore mit Zertifizierungslabor eröffnet in Bayern
Während die Bereitstellung von kristallinem Osmium unweigerlich dem Ende zusteuert, legen Verarbeitung und Handel noch einmal nach. Im Mai hat im bayerischen Murnau am Staffelsee ein neuer Flagshipstore mit Zertifizierungslabor als neues Headquarter des internationalen Osmium-Institutes eröffnet. Der neue Standort unterstreicht die Bedeutung Deutschlands im internationalen Osmium-Handel.
In Murnau sind in einem repräsentativen gläsernen Labor mit angegliederten Flagship-Stores rund 20 neue Arbeitsplätze entstanden, die den Fokus auf die aktuellen sowie die künftigen Aufgaben der internationalen Osmium-Institute legen.
Die mit dem Big Bang einhergehenden Marktentwicklungen führen zu veränderten Schwerpunkten in den Instituten. Anfangs sind neu geschaffene Kapazitäten essentiell, um die zunehmende Zertifizierung, Arbeitsvorbereitung und Inlayproduktion zu bewältigen. Zugleich bereitet sich der Standort zusammen mit anderen Osmium-Instituten darauf vor, in Zukunft die Aufgaben des Zweitmarktgeschäftes zu übernehmen. Dazu gehören vor allem die Verwaltung der Weltdatenbank für Osmium, der Überblick über den Sachanlagenmarkt und die Zertifizierung von Schmuckstücken.