Frankfurt am Main (ots) –
Für die Landwirtschaftliche Rentenbank war das Jahr 2024 in einem herausfordernden Umfeld ein starkes Förderjahr. Über Programmkredite refinanzierte die Förderbank Investitionen in Höhe von insgesamt 3,6 Mrd. Euro (2023: 6,1 Mrd. Euro). Das Förderportfolio wurde ausgebaut, auch um für die Agrar- und Ernährungswirtschaft wirtschaftlich sinnvolle Wege zum Ausbau von Nachhaltigkeit zu gestalten. Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel in Höhe von 8,2 Mrd. Euro auf (2023: 10,5 Mrd. Euro). Das Betriebsergebnis 2024 vor Risikovorsorge und Bewertung blieb mit 161,6 Mio. Euro auf hohem Niveau (2023: 197,3 Mio. Euro). Die harte Kernkapitalquote erhöhte sich deutlich, die Leverage Ratio blieb in etwa auf Vorjahresniveau.
„Hohe Preise, wachsende Unsicherheit und der Mangel an Arbeitskräften sind nur einige der Herausforderungen, vor denen die grüne Branche steht. Als Rentenbank bieten wir Lösungen für diese Herausforderungen und unterstützen die Branche dabei, sich durch Investitionen wettbewerbsfähig aufzustellen“, so Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. „Auch im vergangenen Jahr konnten wir die Branche in einem extrem herausfordernden Umfeld, das von einem hohen EU-Basiszins und einer deutlichen Investitionszurückhaltung geprägt war, mit einer starken Förderleistung unterstützen.“
Förderneugeschäft mit hoher Förderwirkung
Mit den Programmkrediten konnte die Rentenbank ein Förderneugeschäft in Höhe von 3,6 Mrd. Euro realisieren (Vorjahr: 6,1 Mrd. Euro). Das Neugeschäft ging damit über alle Sparten hinweg um 41,1 % zurück. Den volumenmäßig stärksten Rückgang verzeichneten die Fördersparten „Agrar- und Ernährungswirtschaft“, „Erneuerbare Energien“ sowie „Ländliche Entwicklung“. Hier wirkten sich vor allem der hohe EU-Basiszinssatz sowie Vorzieheffekte aus dem Vorjahr aus. Bei einem hohen EU-Basiszinssatz können Förderbanken entweder nur hohe beihilfefreie Zinskonditionen gewähren oder es entstehen hohe Beihilfewerte.
Im Bereich der Zuschussvergabe im Auftragsgeschäft mit dem Bund ist im Juli 2024 das Zuschussprogramm ANK NABO gestartet. Im Auftrag des Bundesumweltministeriums bewilligt die Rentenbank Zuschüsse für Investitionen, die die Speicherfunktion von Böden für CO2 erhalten und die Biodiversität fördern. Im vergangenen Jahr sind im ANK NABO 222 Anträge eingegangen und es konnten 7,7 Millionen Euro an Zuschüssen bewilligt werden.
Ein anderes Zuschussprogramm des Bundes wurde 2024 mit großem Erfolg beendet. Im Rahmen des im Jahr 2021 aufgelegten Investitions- und Zukunftsprogramms Landwirtschaft hat die Rentenbank im Auftrag des BMEL Zuschüsse für Investitionen in besonders umwelt- und klimaschonende Wirtschaftsweisen angeboten. Über das Ende 2024 beendete Programm hat die Rentenbank mehr als 500 Mio. Euro an Zuschüssen bewilligt.
Im Rahmen des Programmkreditgeschäftes wurden zwei für landwirtschaftliche Betriebe drängende Themen stärker in den Fokus genommen:
290 Mio. Euro für Ställe
Insgesamt hat die Rentenbank im vergangenen Jahr Stallum- und Neubauten mit 290 Mio. Euro gefördert, 60 Millionen mehr als im Vorjahr. Damit wurden Investitionen in knapp 20 Prozent mehr Rinderställe, 30 Prozent mehr in Schweineställe und über 45 Prozent mehr in Geflügelställe refinanziert. Von den 290 Mio. Euro wurden rund 40 Mio. Euro über das Zukunftsfeld „Stallumbau für mehr Tierwohl“ ausgegeben, für das Premium-Konditionen gelten.
Förderung der Hofnachfolge
Im vergangenen Jahr unterstützte die Rentenbank Junglandwirtinnen und Junglandwirte mit Darlehenszusagen in Höhe von 472,7 Mio. Euro. Gleichzeitig wurden über das Zukunftsfeld „Hofnachfolgerinnen und Existenzgründerinnen“ Frauen, die einen Betrieb übernehmen oder ein Unternehmen in der Landwirtschaft gründen, mit 16,7 Mio. Euro gefördert. Über die Programme konnte die Rentenbank junge Menschen dabei unterstützen, Höfe zu modernisieren und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Klimastrategie veröffentlicht
Anfang des Jahres hat die Rentenbank ihre Klimastrategie veröffentlicht. Darin zeigt sie Wege auf, wie insgesamt die Branche und deren landwirtschaftliche Betriebe durch wirtschaftlich sinnvolle Investitionen in Innovationen ihren CO2-Fußabdruck reduzieren können und damit in der Breite finanzierbar bleiben. Gleichzeitig will die Bank ihre Emissionen aus dem eigenen Bankbetrieb (Gebäude, Fahrzeuge etc.) weiter reduzieren.
Klimabonus startet 2025
Eine Maßnahme zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von landwirtschaftlichen Betrieben ist die Erstellung einer Klimabilanz. Deshalb fördert die Rentenbank ab Juli 2025 die Erstellung einer solchen Bilanz mit einem Zuschuss. Der Zuschuss beträgt 1.000 Euro oder maximal 90 % der Rechnung. Zudem wird die Rentenbank im Laufe des Jahres einen Klimabonus anbieten, also einen Zinsbonus auf Investitionen von Betrieben, die schon eine CO2-Bilanz vorweisen können.
Nikola Steinbock: „Man kann nur managen, was man messen kann. Deshalb unterstützen wir Landwirte bei der Erstellung einer Klimabilanz für ihren Betrieb. So können sie sehen, wo und wie CO2 eingespart werden kann und wie sich dies in das wirtschaftliche Handeln des Betriebes integrieren lässt.“ Steinbock weiter: „Unser Zuschuss zur Klimabilanz ist eines von vielen Beispielen für unsere vielfältigen Förderansätze über das klassische Programmkreditgeschäft und die Zuschussvergabe im Auftrag des Bundes hinaus.“
Mittelaufnahme an geringeres Programmkreditgeschäft angepasst
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank 2024 mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel in Höhe von 8,2 Mrd. Euro (2023: 10,5 Mrd. Euro) auf. Darin enthalten ist eine Euro-Benchmark-Anleihe der Rentenbank mit einem Volumen von 1,25 Mrd. Euro und einer Laufzeit von 7 Jahren. Hinzu kam eine US-Dollar-Benchmark-Emission über 1,5 Mrd. US-Dollar über 5 Jahre ebenso wie eine Eurodollar-Anleihe mit einem Volumen von 950 Mio. US-Dollar und einer Laufzeit von 7 Jahren.
Betriebsergebnis auf hohem Niveau, Jahresüberschuss leicht gesteigert
Das Betriebsergebnis 2024 vor Risikovorsorge und Bewertung bleibt mit 161,6 Mio. Euro auf einem hohen Niveau (2023: 197,3 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss liegt bei 287,5 Mio. Euro (2023: 310,0 Mio. Euro). Die Verwaltungsaufwendungen stiegen aufgrund höherer IT-Investitionen und Personalkosten auf 130,8 Mio. Euro (2023: 113,6 Mio. Euro). Durch das positive Betriebsergebnis konnte die Kapitalbasis um 143 Mio. Euro gestärkt werden. Der Jahresüberschuss stieg von 37,0 Mio. Euro auf 38,0 Mio. Euro. Nach Dotierung der Hauptrücklage in Höhe von 19,0 Mio. Euro (2023: 18,5 Mio. Euro) lag der von der Rentenbank ebenfalls vollständig für Förderzwecke verwendete Bilanzgewinn mit 19,0 Mio. Euro leicht über dem Vorjahreswert (18,5 Mio. Euro).
Kapitalquoten und Leverage Ratio deutlich über Anforderungen
Zum 31.12.2024 lag die harte Kernkapitalquote bei 38,3 % (2023: 31,3 %), die Leverage Ratio bei 10,2 % (2023: 10,3 %). Beide Quoten liegen damit weiterhin deutlich über den für die Rentenbank geltenden aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen.
„Wie die Branche müssen auch wir uns stark und zukunftsfähig aufstellen. Deshalb investieren wir in moderne IT und kluge Köpfe. Nur so können wir den Bedürfnissen unserer Kunden und den steigenden Anforderungen an die IT-Sicherheit gerecht werden, unser Förderportfolio kontinuierlich ausbauen und unseren Förderauftrag erfüllen. Mit unseren stabilen Geschäftszahlen können wir dies aus einer Position der Stärke heraus tun“, fasst Finanzvorstand Dr. Marc Kaninke das Ergebnis und die Bilanzstruktur zusammen.
Erstes Quartal 2025: Förderung legt kräftig zu
Die Rentenbank ist stark in das Berichtsjahr 2025 gestartet. Das Förderneugeschäft bei den Programmkrediten lag im ersten Quartal bei 1,5 Mrd. Euro. In diesem Zeitraum nahm die Rentenbank 4,3 Mrd. Euro mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel auf.
„Es wird wieder mehr investiert und wir als Rentenbank konnten diese Investitionen refinanzieren. Bei den Erneuerbaren Energien ist der EU-Basiszins wie erwartet der absolute Gamechanger – seitdem er sinkt, können wir wieder bessere Angebote machen, die auch angenommen werden. Neben dem Thema Basiszinssatz ändert sich auch die Stimmung in der Branche. Es ist wieder etwas mehr Mut und Zuversicht zu spüren. Unser Rentenbank-Agrarbarometer zeigt eine bessere Stimmung sowohl bei der Beurteilung der aktuellen Lage als auch bei der Frage, wie positiv die Branche in die Zukunft blickt. Und dieser positive Blick in die Zukunft löst natürlich auch etwas aus. Zum Beispiel, dass man wieder bereit ist zu investieren. Und das sieht man jetzt schon an den Zahlen für das erste Quartal und das werden wir auch im weiteren Jahresverlauf sehen“, fasst Nikola Steinbock die Aussichten zusammen.
Ausführliche Informationen sind in dem auf der Homepage der Rentenbank veröffentlichten Geschäftsbericht 2024 zu finden: https://publikationen.rentenbank.de/geschaeftsbericht/geschaeftsbericht-2024/
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